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Migros setzt weiter auf die Knospe, aber nur im Inland

Meldung  | 

Anders als geplant verzichtet Migros auf die höchsten Standards bei Bioimporten und arbeitet künftig ohne Importknospe. Grund ist der Fokus auf preissensitive Kundschaft. Im Inland will man aber weiterhin auf die Knospe setzen und die Landwirt*innen finanziell untertützen.

Nachdem sie lange nur auf das eigene Label Migros Bio gesetzt hatte, führt die Detailhändlerin nun auch die Knospe. Allerdings gilt das für Importprodukte künftig nicht mehr, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Foto: Adrian Krebs, FiBL

So schnell kann es gehen. Noch vor drei Jahren hatte die Migros in einer Medienmitteilung festgehalten, dass «Kundinnen und Kunden in Zukunft auch bei importierten Produkten auf den hohen Bio Suisse Standard zählen dürfen».

Plötzlich ist alles anders

«Die Migros trägt als grösste Schweizer Detailhändlerin eine grosse Verantwortung», hiess es damals, «wir sehen uns in der Pflicht, den nachhaltigen Anbau unserer Produkte kontinuierlich zu fördern». Bio sei ein wichtiger Pfeiler für mehr Nachhaltigkeit in der Schweizer und internationalen Landwirtschaft, liess sich Matthias Wunderlin, Leiter Departement Marketing im Migros-Genossenschafts-Bund Migros zitieren.

Nun ist bezüglich der Importknospe plötzlich alles anders. Diese wird im Migros-Sortiment nicht auftauchen. Dies erfährt man in einer vergangene Woche versandten Mitteilung der Detailhändlerin mit dem Titel «Migros setzt den Fokus auf Schweizer Bio-Landwirtschaft».

Mindestens EU-Biostandard

«Importierte sowie im Ausland produzierte Produkte der Marke Migros Bio werden weiterhin mindestens EU-Biostandard haben», so die Mitteilung. Sie würden aber nicht auf die Knospe von Bio Suisse umgestellt und mit dem Knospe-Logo ausgelobt. «So bietet die Migros ihren Kundinnen und Kunden auch in Zukunft ein attraktives und vielseitiges Bio-Sortiment, welches mehrere Preissegmente abdeckt», schreibt die Migros.

Das heisst mit anderen Worten, dass die Importknospe für die Migros-Kund*innen zu teuer ist. Der Entscheid passt in die aktuelle Strategie der Migros, verstärkt auf preissensitive Kundschaft zu setzen, während man die anspruchsvolleren und zahlungsbereiteren Konsument*innen etwas verkürzt gesagt der Coop überlässt.

Auch Coop will Günstigkund*innen ansprechen

Allerdings will auch Coop nicht vollumfänglich auf die sparsameren Biokund*innen verzichten. Wie kürzlich bekannt wurde, etabliert sie derzeit ein Label namens Bio 365 für günstigere Importprodukte ohne Knospe.

Positiv zu vermerken ist, dass die Migros trotz ihres turbulenten Selbstfindungsprozesses weiterhin auf die Inland-Knospe setzt. «Nach über 30 Jahren enger Zusammenarbeit wird die Partnerschaft zwischen Migros und Bio Suisse zukunftsfähig gestärkt», heisst es in der Mitteilung.

Migros will Biolandwirtschaft finanziell unterstützen

Schweizer Migros-Bioprodukte sowie in der Schweiz verarbeitete Bioprodukte werden wie schon länger bekannt unverändert mit der Knospe von Bio Suisse ausgezeichnet. Damit bekenne sich die Migros klar zur Schweizer Biolandwirtschaft.

Zusätzlich werde die Migros Schweizer Biobäuerinnen und -bauern bei der Förderung der einheimischen Bioproduktion unterstützen und stelle dafür finanzielle Mittel bereit. Dafür habe man «einen hohen sechsstelligen Betrag reserviert», heisst es bei der Migros-Medienstelle auf Anfrage. «Gemeinsam mit Bio Suisse wird Migros entscheiden, welche Projekte oder Massnahmen finanziell unterstützt werden sollen».

Bio Suisse erfreut über Stärkung der Zusammenarbeit

Balz Strasser, Geschäftsführer von Bio Suisse zeigt sich zufrieden: «Wir freuen uns, die bereits sehr gute Zusammenarbeit intensivieren zu können und so die Schweizer Biolandwirtschaft nachhaltig zu stärken», lässt er sich in der Mitteilung der Migros zitieren.

Adrian Krebs, FiBL

Weiterführende Informationen

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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