Die Schweiz erlebte 2018 bereits den dritten Hitzesommer in kurzer Zeit, dies erhöht den Wasserbedarf der Reben enorm. Dazu kommt eine Verschiebung der Niederschläge vom Sommer- ins Winterhalbjahr. Mit frühen Austrieben steigt die Gefahr von Frostschäden. Rebsorte, Weinqualität und Klima hängen eng zusammen. Die Ernte traditioneller Sorten beginnt oft schon im Spätsommer ohne kühle Nächte für die Aromabildung. Die Spritzigkeit der Weissweine geht durch hohe Alkoholgehalte verloren.
Es bietet sich nun die Chance, mit an die veränderten Umweltbedingungen angepassten Sorten den Weinbau neu auszurichten. Pioniere wie der Forscher Pierre Basler, der Züchter Valentin Blattner und Winzerfamilien wie die von Bruno Bosshart, Fredi Strasser oder Hans-Peter Baumann engagieren sich seit langem für die Förderung innovativer, krankheitstoleranter Sorten. Das rege Interesse am ersten internationalen PiWi Symposium in der Schweiz zeigte, dass sich dieser Einsatz gelohnt hat. Der Anteil neuer robuster Sorten ist gesamtschweizerisch mit knapp zwei Prozent noch bescheiden, beträgt aber im Deutschschweizer Bioanbau bereits stolze fünfzehn bis zwanzig Prozent.
Die Weine der neuesten Züchtungen überzeugen mit würzig, fruchtigen, langanhaltenden und vielschichten Aromen und sind dabei gehaltvoll und harmonisch. Viele am Symposium degustierten Weine machen Lust auf mehr. Geschmacklich überzeugen konnten bei der Verkostung folgende Sorten:
Weisse: | Rote: |
Sauvignac | Divico |
Sauvignon Soyhières | Satin noir |
Souvignier gris | Freiburg 628-2005r |
Muscaris | Cabernet Jura |
Beatrice Steinemann, FiBL
Weiterführende Informationen
Biorebbau (Rubrik Pflanzenbau)