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Mykotoxine im Getreide: Fruchtfolge und Sortenwahl entscheidend

Meldung  | 

Am Thurgauer Bildungszentrum Arenenberg fand kürzlich die gleichnamige Ackerbautagung des FiBL statt. Sie ist im Rahmen der Kooperation zwischen den beiden Institutionen organisiert worden und bot eine Mischung aus Versuchsergebnissen, Praxisberichten und Austauschmöglichkeiten.

Perfekte Aussichten für den Ackerbau? Das wäre viel gesagt, aber das Schloss Arenenberg, wo die Tagung stattgefunden hat, lässt bezüglich Lage keine Wünsche offen. Foto: Thurgau Tourismus

Katrin Carrel vom FiBL präsentierte Forschungsergebnisse zu Mykotoxinen im Speisegetreide und betonte die Bedeutung von Anbaupausen zwischen Roggen, Triticale und Raygras. Sie empfiehlt, Gräser an Ackerrändern vor der Blüte zu mähen, da sie Pilzkrankheiten übertragen können. 

Pflügen hilft Sklerotien tief vergraben

Ein Pflugeinsatz nach Roggen und Triticale sei hilfreich, um Sklerotien tief zu vergraben und ihre Ausbreitung zu verhindern, sagte Carrel. Feuchte Witterung und Temperaturen über13°C während der Blüte erhöhen den Krankheitsdruck durch Ährenfusariosen deutlich. Die Sorte Matador beim Roggen erwies sich selbst unter starkern Krankheitsdruck als robust gegen Mutterkornbefall.

Markus Raschle von der Getreidesammelstelle Mittelthurgau AG berichtete, dass Mykotoxin-belastetes Getreide Fruchtbarkeitsstörungen bei Muttersauen verursachen kann und deshalb 2024 teilweise ganz abgewiesen werden musste. Häufig wurden 2024 Weizenposten, die nach Körnermais angebaut wurden, wegen zu hoher Mykotoxinbelastung abgelehnt. Entlang des Thurgauer Bodenseeufers sowie zwischen Frauenfeld und Weinfelden waren die Qualitätsprobleme besonders ausgeprägt, jedoch gab es laut Raschle im gesamten Kanton Getreideposten mit Mykotoxinbelastung.

Winterweizen-Sortenprüfung: Ergebnisse und Neuerungen 

Mathias Christen vom FiBL stellte Ergebnisse der Sortenprüfung beim Winterweizen vor. 2024 gab es keine grossen Sortenunterschiede bezüglich Ertrag und Proteingehalte. Allerdings schnitten die Sorten Bodeli und Piz Nair beim Hektolitergewicht schlecht ab. Christen wies darauf hin, dass die Sortenliste des FiBL zu verwenden ist. Diese wurde unter Berücksichtigung des Biolandbaus erstellt. 

Auch die für die Ernte 2025 vorgesehene Überarbeitung des Proteinzahlungssystems von Bio Suisse war ein Thema: Zu erwarten ist eine Erhöhung der Proteinuntergrenze bei Brotweizen auf 11 Prozent. Dieses System soll mehr Anreize für proteinreiche Sorten schaffen. Falls die Sorte Montalbano angebaut wird, soll dies nur bei einer guten Stickstoffversorgung geschehen.

Praktikerberichte: Winterlinsen und Soja im Fokus 

Patrick Wälchli berichtete über den Anbau von Winterlinsen, der in der Region durch mildere Winter möglich wird. Linsen werden häufig zusammen mit Leindotter oder Hafer angebaut, wobei Leindotter einfacher zu trennen ist. Gleichzeitig erfordert der Anbau stets einen Kompromiss zwischen dem Ertrag der Linsen und dem der Begleitkultur. 

Raphael Reusser teilte seine Erfahrungen des Sojaanbaus. Er betonte, dass der Striegel gut funktioniere, und hob die Bedeutung einer ausreichenden Wasserversorgung des Sojas zur Saat und zur Blüte hervor. Den Sojaertrag von 45 dt im Jahr 2024 nahm er nach einem schwierigen Ackerbaujahr erfreut entgegen. Er betonte die Bedeutung einer vielfältigen Fruchtfolge für die Wirtschaftlichkeit.

Interaktiver Teil - wertvoll für alle

In einem interaktiven Teil wurden aktuelle Herausforderungen und später mögliche Lösungsansätze für den Ackerbau diskutiert. Die Teilnehmer schätzten den Austausch zwischen Forschung, Beratung und Praxis. Die Vorträge und die Diskussionen gaben den Teilnehmenden zahlreiche Anregungen für die Weiterentwicklung ihrer Betriebe.

Jasmin Rutz, Arenenberg (dieser Artikel ist zuerst im «Thurgauer Bauer» erschienen. Wir bedanken uns für die Publikationsgenehmigung.)

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Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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