Im Frühjahr werden Probleme in der Bodenstruktur deutlich sichtbar. Auf Getreidefeldern fallen vor der ersten Düngergabe die gelblichen Pflanzen ins Auge, welche sich oft entlang den Feldrändern gruppieren. Die stark befahrenen Stellen zeigen Verdichtungen auf. Liv Kellermann von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften erklärt, dass aufgrund des schlecht funktionierenden Gas- und Wasseraustauschs in verdichteten Böden auch das Bodenleben leide und nicht genügend Nährstoffe mineralisiert würden.
Spatenprobe zur Bodenprüfung
Wie sich Strukturprobleme überprüfen lassen, zeigt die Bodenkundlerin in einem Video zur Spatenprobe. Darin wird erklärt, wie man Verdichtungen erkennt, und was man an der Spatenprobe sonst noch ablesen kann, indem man weitere Eigenschaften des Bodens beobachtet. Hierbei kommt die neue Spatenprobenmethode BodenDOK zum Einsatz, an deren Entwicklung sie zusammen mit FiBL, Agridea und Agroscope massgeblich beteiligt war.
Für Anfänger und Profis
Landwirtinnen und Landwirte können ihre Beobachtungen mithilfe der BodenDOK entweder auf Papier oder via App dokumentieren. Laut Liv Kellermann ermögliche die BodenDOK Anfängern, ihre Böden besser kennenzulernen, sie sei aber auch für Profis interessant. So wurde die Methode auch im Bodenpraktikerkurs eingesetzt, welcher die landwirtschaftliche Schule Arenenberg in Zusammenarbeit mit dem FiBL anbietet. Derzeit arbeitet Liv Kellermann daran, die Methode in die landwirtschaftliche Ausbildung zu integrieren. Angesichts des zunehmenden Interesses an der Ressource Boden in der landwirtschaftlichen Praxis und der Politik ist eine solche Initiative zu begrüssen.
Tim Schmid, FiBL
Weiterführende Informationen
Dokumente und Links zur App (Spatenprobe.ch)
Spatenprobe (Rubrik Boden)