Am 2. Oktober ist die Biorübenkampagne 2024 abgeschlossen worden. Laut einer Mitteilung der Schweizer Zucker AG beträgt die verarbeitete Schweizer Produktion gut 12 000 Tonnen. Dies entspreche mengenmässig der Kampagne von 2023, allerdings ist die Fläche im laufenden Jahr ausgebaut worden. Die Erträge sind also schwächer ausgefallen als in der letzten Saison, vermutlich auch aufgrund des verregneten Sommers. Auch der Zuckergehalt hat unter dem Wetter gelitten. Er betrug 14 Prozent, letztes Jahr waren es noch 15,6 Prozent.
Höhere Menge verarbeitet
«Besonders erfreulich» ist laut Schweizer Zucker, dass eine Gesamtmenge von rund 92 000 Tonnen Biorüben habe verarbeitet werden können, das sind 11 000 Tonnen mehr als 2023. Allerdings stammen rund 87 Prozent der Rüben oder knapp 79 000 Tonnen aus Deutschland (letztes Jahr waren es 69 000 Tonnen). Diesen Anteil markant zu verringern ist eine der grossen Herausforderungen für die Biorübenbranche, andernfalls wird es mittel- bis langfristig wohl schwierig, die Produktion von Biozucker in der Schweiz zu rechtfertigen.
Weniger erfreulich war eine andere Mitteilung der Zucker Schweiz während der Biokampagne: «Leider musste die Fabrik in Frauenfeld die Verarbeitung aufgrund sehr hohem Krautbesatz für mehrere Stunden unterbrechen», heisst es darin. Es liege in der Verantwortung jedes Pflanzers und jeder Pflanzerin, saubere Zuckerrüben zu produzieren. «Wenn der Pflanzer jedoch feststellt, dass seine Rüben zu viel Unkraut aufweisen, muss er sich mit der jeweiligen Verladeorganisation über die maschinelle Reinigung besprechen», schreibt Schweizer Zucker weiter, «eine Unterbrechung der Verarbeitung aufgrund von Kraut ist nicht hinnehmbar!»
Bei hoher Verunkrautung mit der Maus reinigen
Laut einem Bericht der «Thurgauer Zeitung» stammten diese Rüben vor allem aus der Westschweiz. «Die Rüben konnten nicht mehr aus den Bahnwagen geladen werden, weil sie festklebten», lässt sich Lukas Aebi, Leiter Rübenmanagement von Schweizer Zucker im Artikel zitieren. Zudem seien die Maschinen verstopft gewesen, was zu einem sechsstündigen Betriebsstopp geführt habe.
Christian Streit, Biorübenproduzent aus dem waadtländischen Aubonne erklärt auf Anfrage, er habe ein paar Bilder von stark verunkrauteten Rübenhaufen gesehen. Das beste Mittel dagegen sei, die Rüben mit der Maus vor dem Verladen einmal umzuschichten und sie so mindestens teilweise vom Unkraut zu befreien. Da es während der Ernte aber permanent feucht war, sei es teilweise schwierig gewesen, die Rüben so zu reinigen, so Streit.
Adrian Krebs, FiBL
Weiterführende Informationen
Die Kampagnenberichte von Schweizer Zucker (zucker.ch)