Von Juli bis Oktober ist mit der Tomatenrostmilbe (Aculops lycopersici) zu rechnen. Diese zählt zu den Gallmilbenarten und befällt vor allem Tomaten, aber auch Physalis. Von blossem Auge sind die Tiere nicht zu erkennen, sie sind nur 0,2 Millimeter gross. Die Verbreitung kann durch den Wind, den Menschen, aber auch durch geflügelte Blattläuse erfolgen.
Bei starkem Befall stirbt ganze Pflanze ab
Ein Befall wird meist erst spät erkannt, wenn sich Blätter und Stängel rostrot verfärben. Auch die Früchte können betroffen sein, was sich durch Risse und Verkorkungen äussert. Bei fortgeschrittenem Befall kann es zum Absterben ganzer Pflanzen kommen.
Behandlung mit Raubmilben und Schwefel
Befallene Pflanzen sollten einschliesslich der Nachbarpflanzen schnellstmöglich behandelt werden. Im biologischen Gemüsebau steht das Schwefelprodukt «Stulln» zur Verfügung, das als 0,3-prozentige Lösung ausgebracht werden kann. Die Wartefrist beträgt drei Tage. Der Raubmilbe Amblyseius swirskii wird ebenfalls eine gewisse Wirkung nachgesagt, allerdings kommt diese bei starkem Rostmilbenbefall schnell an ihre Grenzen. Befallsherde sollten mit ein bis zwei Raubmilbentüten je Pflanze ausgestattet werden.
Tomaten im Zentrum der Biogemüse-Tagung
Die biologische Rostmilbenbekämpfung sowie weitere Themen zur Tomatenkultur werden im Rahmen einer Biogemüse-Tagung des FiBL am 07. August 2024 in Steinmaur behandelt. Los geht es um 9 Uhr mit einem Vortragsteil, gefolgt von einer Exkursion am Nachmittag, bei der zwei Biogemüsebaubetriebe besichtigt werden (Link zur Veranstaltung siehe «Weiterführende Informationen»).
Tino Hedrich, FiBL
Weiterführende Informationen
Biogemüse-Tagung (Rubrik Aktuelles)
Betriebsmittelliste (FiBL Shop)
Merkblatt «Pflanzenschutz im Biogemüsebau» (FiBL Shop)