Jährlich verenden 3000–4500 Wildtiere qualvoll in Zäunen. Der traditionelle Viehzaun mit Draht ist eher unproblematisch, im Gegensatz zu nicht-permanenten Zäunen mit schlaffen oder schlecht sichtbaren (orange, rot, gelb) Drähten, Stacheldraht und Zäunen an Standorten mit viel Wildverkehr.
Weidenetze täglich kontrollieren
Knotengitter- und Maschendrahtzäune sollten nur in Ausnahmefällen genutzt und täglich kontrolliert werden. Weidenetze sind für Tiere wie ein Fangnetz, ohne Chance sich selber zu befreien. Mit Elektrozäunen und durch Verwendung von sichtbaren Warnbändern in blauer/weisser Farbe kann das Risiko gesenkt werden, aber eine tägliche Kontrolle ist trotzdem nötig.
Hochleistungs-Zäune trennen Lebensräume
Weidenetze sollten immer gut gespannt und nach der Weide umgehend entfernt werden. Hochleistungs-Elektrozäune stellen unüberwindbare Barrieren für Wildtiere dar und zerschneiden deren Lebensraum.
Empfehlungen:
- Feste Litzenzäune: Der unterste Draht soll mindestens 25 cm Abstand zum Boden haben, damit Kleintiere passieren können. Stromführung nur wenn nötig (Weidegang). In Regionen mit Schnee, Drähte im Winter entfernen oder ablegen.
- Fester, dehnbarer Litzenzaun: eine interessante Alternative ist die Verwendung eines Drahtseils, welches als dehnbare und entsprechend robuste Litze eingesetzt wird.
- Mobiler Elektrozaun mit Litzen und Bändern: ist schnell aufgestellt und abgebaut und auch für unebenes Gelände geeignet. Die unterste Litze muss mindestens 20 Zentimeter Abstand zum Boden haben, damit Kleintiere passieren können. Stromführung nur bei Weidegang. Nach der Weide umgehend abräumen.
Véronique Chevillat, FiBL
Weiterführende Informationen
STS-Merkblatt "sichere Zäune für Nutz- und Wildtiere" (Webseite STS)