Biokartoffelsortenprüfung
Die Züchtung macht seit einigen Jahren grosse Anstrengungen, um Kartoffelsorten für den Bio- oder Low-Input-Anbau bereitzustellen. So gibt es mindestens 17 kommerzielle Kartoffelsorten mit einem Resistenzgen gegen die Krautfäule (Stand 2019). Viele weitere kommen in den nächsten Jahren hinzu. Diese Anstrengungen müssen sich in der Sortenprüfung und Begleitung der Einführung neuer Sorten in die Praxis wiederspiegeln.
Die Sortenfrage ist im Bioanbau noch zentraler als im konventionellen Anbau, da den Biobauern und Biobäuerinnen keine systemischen Fungizide zur Verfügung stehen und sie mittelfristig auch den Kupfereinsatz reduzieren müssen. Weitere Unterschiede bestehen bei anderen Krankheiten und bei der Nährstoffversorgung.
Das FiBL testet in einem Versuchsnetz jedes Jahr drei bis vier Sorten grossflächig für die Eignung im Schweizer Biolandbau. Sechs Biolandwirte bauen über die Schweiz verteilt die Kandidaten in Streifen an. Gemeinsam mit den Partnern Agroscope, TerraViva, Rathgeb Biolog, Fenaco, Coop und Bio Suisse werden die Sorten auf Herz und Nieren geprüft, geeignete Kandidaten werden in die empfehlende Sortenliste aufgenommen. Das Projekt wird unterstützt von Coop und dem Bundesamt für Landwirtschaft.
Bericht Kartoffelsortenversuche 2022 (2.4 MB)
Bericht Kartoffelsortenversuche 2021 (2.1 MB)
Bericht Kartoffelsortenversuche 2020 (3.0 MB)
Bericht Kartoffelsortenversuche 2019 (3.1 MB)
Bericht Kartoffelsortenversuche 2018 (3.3 MB)
Bericht Kartoffelsortenversuche 2017 (2.8 MB)
Bericht Kartoffelsortenversuche 2016 (1.5 MB)
Bericht Kartoffelsortenversuche 2015 (1.9 MB)
FiBL-Sortenprüfungen 1996 bis 2010 (Webseite Organic Eprints)
Eignung ganz ohne Kupfereinsatz
Nebenbei werden in einem kleineren Versuch Sorten auf die Eignung ganz ohne Kupfereinsatz geprüft. Auf zwei Standorten werden je sechs Sorten auf kleiner Fläche extensiv angebaut. Der völlige Verzicht auf Kupfer als Fungizid entspricht den Demeter-Richtlinien. Hier werden auch Sorten für die Direktvermarktung geprüft, zum Beispiel mit anderer Schalenfarbe. Die Kantone Zürich (Strickhof) und Bern (Inforama) unterstützen den Versuch finanziell.
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 29.09.2023