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Rapsuntersaat

Die Untersaattechnik ermöglicht es, den Boden im Herbst schnell zu decken und das Unkraut am Wachsen zu hindern. Erfolgsversprechend sind die Untersaaten auf Feldern mit Unkräutern nicht aber mit Ungräsern.

Mischung und Sorten

Die Rapsuntersaaten wurden von der landwirtschaftlichen Beratung entwickelt und jährlich dank neuer Erfahrungen ergänzt. Wenn man vermeiden will, dass die Untersaat den Winter überlebt und den Raps überwuchert, muss eine sehr frostempfindliche Mischung gewählt werden. Folgende Untersaatmischung kann zur Zeit empfohlen werden (pro Are):

  • Bockshornklee: 80 Gramm
  • Platterbsen 80 Gramm
  • Linsen 80 Gramm

Bei den Linsen wurden mit der Herkunft «Lentifix» (von Renaudat, Frankreich) gute Erfahrungen gemacht. Bei den anderen zwei Pflanzenarten können noch keine Sortenempfehlungen gegeben werden.

Fragen Sie Ihren Samenhändler nach möglichst frostempfindlichen Sorten und melden Sie ihm, wenn sich eine Sorte als zu wenig frostempfindlich erwiesen hat, damit er für die folgenden Jahre Verbesserungen vorsehen kann.

Ein Zusatz von Leinsamen kann interessant sein, wenn es nach der Saat relativ trocken ist. Lein hat auch eine keimhemmende Wirkung auf Unkräuter. Der Zusatz von Lein wird derzeit getestet, konkrete Empfehlungen werden so bald wie möglich vorgelegt.

Saat

Die Untersaat und der Raps werden zwischen dem 15. und 20. August in ein gut vorbereitetes Saatbett gesät. Wenn schlechtes Wetter die Saat bis in den September verzögert, wird am besten von einer Untersaat abgesehen und der Raps allein gesät.

Für einen Raps mit Untersaat sollten maximal 60 Rapskörner pro Quadratmeter gesät werden. Die Saatmenge pro Hektare wird aus dem auf der Verpackung angegebenen Tausendkorngewicht errechnet.

Die zu wählende Saattechnik hängt vom Unkrautdruck ab. Es gibt zwei Möglichkeiten:

  1. Parzelle mit wenig Unkraut oder vor allem mit breitblättrigen Unkräutern:
    Die drei Untersaatenarten werden mit dem Rapssamen gemischt und mit einer Getreidesämaschine in einem einzigen Durchgang ausgesät. Bei dieser Saattechnik verzichtet man vollständig auf eine Unkrautregulierung.
  2. Parzelle mit leicht erhöhtem oder wenig bekanntem Unkrautdruck:
    Zuerst wird mit einer Getreidesämaschine die Untersaat und anschliessend mit einer Exaktsämaschine der Raps mit 50 Zentimeter Reihenabstand gesät. Bei dieser Technik besteht die Möglichkeit, bei hohem Unkrautdruck zu hacken.

Auf Parzellen mit hohem Besatz an Ungräsern (Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Raygras, Quecke usw.) oder mehrjährigen Unkräutern (Disteln, Blacken, Winden usw. sollte auf eine Untersaat verzichtet werden.

Untersaatmischung mit Ackerbohnen

Die zusätzliche Aussaat von 20 bis 50 kg Sommerackerbohnen pro Hektare kann im Herbst einen positiven Effekt gegen Erdflöhe und andere Insekten haben. Dazu gibt es aber noch wenige Erfahrungen. Die Sorte spielt dabei keine Rolle, sie kann auch aus eigener Produktion stammen, wichtig ist einzig, dass sie nicht winterfest ist.

Wird der Raps mit einem Reihenabstand von 50 cm gesät, dann mischt man die Ackerbohnen mit der Untersaatmischung und sät sie 3-4 cm tief. Anschliessend wir der Raps gesät.

Wird der Raps gemischt mit der Untersaatmischung ausgesät, dann müssen die Ackerbohnen vorher separat gesät werden.

Es kann sein, dass einige Ackerbohnenpflanzen überwintern. Sie dürften aber die Rapsernte nicht stark beeinträchtigen.

Untersaatmischung mit Weissklee

Man ergänzt die obenerwähnte Untersaatmischung mit 3 bis kg Weissklee pro Hektare. Diese überwinternde Kleeart konkurrenziert den Raps nicht und entwickelt sich nach der Rapsernte zu einer schönen Pflanzendecke, welche bis zur Saat der Folgekultur erhalten bleiben kann.

Nicht zu empfehlende Art

Sommerfutterwicken sollten nicht als Untersaat verwendet werden, denn sie erfrieren je nach Winter nicht sicher genug.
Maurice Clerc, FiBL
 

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 27.06.2018

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