Hackstriegel
Der Striegel hat die beiden grossen Vorteile, reihenunabhängig zu arbeiten und eine sehr grosse Flächenleistung aufzuweisen. Die Wirkung des Striegels beruht vor allem auf dem Verschütten und Ausreissen der Unkräuter und dem Krümeln der Bodenoberfläche. Beim Getreide wird zusätzlich die Bestockung angeregt. Normalerweise werden in der Schweiz 6 m breite Geräte eingesetzt. Im Ausland sind auf den flachen Parzellen mit leichteren Böden 12 bis 24 m breite Geräte im Einsatz.
Sehr effizient ist das Blindstriegeln. Damit bezeichnet man einen Striegeldurchgang bevor das Saatgut keimt und die Kulturpflanze im Boden noch geschützt ist. Während dieser Zeit sind aber schon Unkrautfäden entwickelt. Diese werden vom Striegel problemlos verschüttet. Die Keimfäden werden an die Oberfläche befördert, wo sie bei günstiger Witterung austrocknen. Wer sich die Mühe nimmt und vom Traktor steigt, sieht an der Bodenoberfläche die vielen weissen Wurzelfäden. In diesem Stadium ist das Unkraut extrem empfindlich und demnach einfach zu regulieren. Blindstriegeln ist vor allem sinnvoll bei Kulturen wie Mais, die tief abgelegt werden. Der Wirkungsgrad gegen Unkrautkeimlinge kann 80 bis 90% betragen.
Die Entscheidung mechanische Massnahmen einzusetzen oder nicht treffen die Biobauern meist aufgrund ihrer Erfahrungen, ohne den Bestand genau zu bestimmen. Die Schadschwellen für den mechanischen Einsatz wird bei Bestockung auf vielen Bioparzellen erreicht, für den Einsatz mechanischer Massnahmen wird daher eigentlich nur noch auf das Wetter geachtet. Bei idealen Bedingungen werden meistens alle Parzellen unabhängig vom Unkrautbesatz gestriegelt. Die hohe Flächenleistung des Striegels und die positiven Nebenwirkungen wie das Aufreissen von verkrusteten Böden und das Verschütten von noch nicht deutlich sichtbaren Unkrautkeimlingen rechtfertigen den "vorbeugende" Striegelduchgang. Später in der Vegetationsperiode kann der Schaden an der Kulturpflanze durch eine übermässige mechanischen Bearbeitung grösser sein als ihr Nutzen.
Welchen Striegel wählen?
Der Striegel ist das Grundgerät der mechanischen Unkrautregulierung. Bei der Umstellung stellt sich die Frage nach dem zweckmässigsten Striegel. Der hängt von den Schlaggrössen, den Kulturen, Bodenunebenheiten, Hangneigung und der Bodenbeschaffenheit ab.. Die Tendenz geht im Talgebiet zu 9 breiten Striegeln mit höherer Schlagkraft. Für durchschnittliche Betriebe mit Hangneigung ist der leichte 6 m Striegel von Vorteil.
Die Entscheidung mechanische Massnahmen einzusetzen oder nicht treffen die Biobauern meist aufgrund ihrer Erfahrungen, ohne den Bestand genau zu bestimmen. Die Schadschwellen für den mechanischen Einsatz wird bei Bestockung auf vielen Bioparzellen erreicht, für den Einsatz mechanischer Massnahmen wird daher eigentlich nur noch auf das Wetter geachtet. Bei idealen Bedingungen werden meistens alle Parzellen unabhängig vom Unkrautbesatz gestriegelt. Die hohe Flächenleistung des Striegels und die positiven Nebenwirkungen wie das Aufreissen von verkrusteten Böden und das Verschütten von noch nicht deutlich sichtbaren Unkrautkeimlingen rechtfertigen den "vorbeugende" Striegelduchgang. Später in der Vegetationsperiode kann der Schaden an der Kulturpflanze durch eine übermässige mechanischen Bearbeitung grösser sein als ihr Nutzen.
Netzegge
Bis in den 80er Jahren gab es nur die Netzegge, welche mit an Ketten aufgehängten Stiften das Unkraut verschüttete. Dieses Gerät hat in den 90er Jahren in Deutschland nochmals eine Renaissance erlebt. Die Netzegge hat eine grosse Schlagkraft und ist relativ verschleissfrei. Der Biobauer und Maschinentüftler Walter Kress hat dieses Gerät als erstes in sein Sortiment aufgenommen und in Deutschland mit relativ grossen Erfolg verkauft.
Die Kress Netzegge besteht aus insgesamt neun Zinkenreihen. Die vordersten drei Reihen aus 10 mm starken Zinken reissen die Kruste auf, die drei folgenden aus 8 mm zerreiben die Schollen und die hintersten drei aus 7 mm krümeln und legen die Unkräuter frei. Die Zinken sind schräg in Zugrichtung gestellt. Einstellmöglichkeiten bestehen nur über die Hydraulik bzw. das Eigengewicht des Rahmens. Trotz des geringen Strichabstandes ist die Verstopfungsgefahr wegen den ständig kreisenden Zinken gering. Die Netzegge ist speziell als Krustenbrecher auf leichten bis mittleren Böden, in Dammkulturen und Hanglagen empfohlen. Die Bodenanpassung ist sehr gut. Ihr Einsatz ist im Getreide auf die kleinen Stadien beschränkt. Die Netzegge zwingt den Landwirt dazu, das Gerät im optimalen Zeitpunkt, d.h. sehr früh einzusetzen.
Rabe Hackstriegel
In den 80 er Jahren war der Rabe Hackstriegel mit einem starren Balken und flachen Eisen als Zinken das Standardgerät auf Biobetrieben. Im Gegensatz zu der Netzegge konnte mit ihm der Druck über gefederte Zinken erhöht werden. Das war ein bedeutender Fortschritt auf schweren Böden. Der Rabe Hackstriegel war ein Meilenstein in der Geschichte der mechanischen Unkrautregulierung. Mit einem Hackvorsatz und den langen, gefederten Zinken an einem starren Rahmen konnte der Druck wesentlich erhöht werden und viel aggressiver gearbeitet werden. So war es möglich, auch schwere Böden zu bearbeiten. Der Rabe war mit 560 kg relativ schwer aber robust. Er hatte bereits Stützräder und lief auch bei hoher Geschwindigkeit ruhig. Am Hang kam er jedoch rasch ins Rutschen und im Mais mussten die Zinken hochgeklappt werden, da er die jungen Maispflanzen verletzte.
Lely Striegel
Auf den Rabe Hackstriegel folgte dann der 300 kg leichte Lely Striegel mit erstmals runden, 50 cm langen Zinken an einem starren Rahmen. Dieser Striegel war handlich, auch an Hanglagen und in höherem Getreide noch einsetzbar. Der Zinkendruck konnte theoretisch individuell verstellt werden. Dazu mussten beim Lely Striegel aber beispielsweise alle 144 Zinken einzeln von Hand verstellt werden. Ausserdem war die Bodenanpassung wegen fehlendem Stützrad und der starren Schiene nicht immer gegeben.
Neue Generation
Ein deutlicher Fortschritt gelang vor ca. 20 Jahren mit einer neuen Generation von Striegeln mit frei beweglichen Feldern von 1.5 m Breite und zentraler Druckeinstellung über einen Handgriff. Die Striegel der Firmen Einböck, Köckerling und Hatzenbichler unterschieden sich in der Zinkenform und Länge. Der Abstand zwischen den einzelnen Strichen beträgt bei ihnen zwischen 2,5 und vier Zentimeter, der Zinkendurchmesser sechs bis acht Millimeter, die Zinkenlänge 50 cm. Alle haben frei bewegliche Felder und passen sich gut an wechselnde Bodenverhältnisse an. Ein gewisser Nachteil dieser Striegel ist, dass der Druck der einzelnen Zinken nicht individuell verstellbar ist. Daher eignen sie sich weniger für Dammkulturen. Eine gleichmässige Druckverteilung der vorderen und hinteren Zinkenreihe ist auch nicht immer gegeben. Auf Standardackerbaubetrieben ohne Dammkulturen genügen sie den meisten Anforderungen. Auch im Wiesland können sie mit Streifblechen und einem Krummenacher Sägerät aufgerüstet gut für Uebersaaten eingesetzt werden. Das Standardgerät in der Schweiz ist in letzter Zeit der Hatzenbichler Striegel geworden. Das Preis-Leistungsverhältnis dieses Striegels ist gut.
Treffler Präzisionsstriegel
Erst 2008 ist mit dem Treffler Präzisionshackstriegel ein interessantes Gerät auf den Markt gekommen. Dieser Striegel hat zwar wieder wie die alte Generation einen starren Rahmen. Der Druck der Zinken ist aber zentral hydraulisch von 200 g bis 5000 g einstellbar und bleibt aber auch auf Dammkulturen immer gleich. Deshalb passt sich der Striegel auch gut an Bodenunebenheiten an. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen starren und gefederten Zinken. Gefederte Zinken unterscheiden sich in direkt (Beispiel Hatzenbichler) oder indirekt (Beispiel Treffler) gefederte Zinken. Indirekt gefederte Zinken sind in der Anschaffung etwas teurer, haben dafür aber einige Vorteile:
- Nahezu stufenlos verstellbare Zinkendruckeinstellung
- Nur geringfügiges seitliches Ausweichen
- Sehr gute Bodenanpassung
Seit 2018 gibt es eine elektronische Tiefenführung (siehe Film), die bei allen Striegeln von Treffler nachgerüstet werden kann, sofern es sich um zentral hydraulisch gesteuerte Maschinen handelt.
Preisvergleich
Preise der wichtigsten Striegelmodelle der Schweiz
Hatzenbichler | Treffler | |
Preis für 6 m in SFR inkl. Mwst, hydraulisch klappbar | 6150.- | 10'850.- |
Preis für 9 m in SFR inkl. Mwst, hydraulisch klappbar | 9900.- | 15'550.- |
Elektronische Tiefenführung (Nachrüstung) | 4'250.- | |
Zinkenpreis | 13.- | 23.- |
Ungefähre Lebensdauer der Zinken (abhängig von Boden, Druck und Geschwindigkeit) | 4-5000 ha | |
Geeignet für Kulturen | Alle ausser Dammkulturen | Inkl. Dammkulturen |
Vertrieb in der Schweiz | Alhaus AG Ersingen | GVS Schaffausen Fobro-Kress AG Hüswil |
Weitere Infos unter | www.althaus.ch Telefon: 034 448 80 30 | www.gvs-fried.ch |
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.09.2018