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Strukturwandel: Wie gross ist gross genug?

Wie viel Strukturwandel ist gesund? Die Direktzahlungen basieren auf der Fläche, was die Attraktivität des Wachstums steigert. Jetzt fordert die Kleinbauernvereinigung, kleine Betriebe besser zu fördern. Beim BLW stösst man dabei nicht nur auf Ablehnung.

Es war eine Medienkonferenz der gemütlichen Sorte. In der guten Stube auf dem Biohof Obereichi in Lanzenhäusern sassen die Journalisten einträchtig um einen Holztisch mit dem Betriebsleiterpaar und den Organisatoren von der Kleinbauernvereinigung (KV). Zu den Informationen wurden Selbstgebackenes und hofeigene getrocknete Früchte gereicht. Was die KV inhaltlich auftischte, war dann weniger auf Harmonie getrimmt: Der Bund setze mit seiner Agrarpolitik AP 14–17 zu sehr auf Grossbetriebe, sagte Kleinbauernpräsidentin Regina Fuhrer. Von der Abschaffung der Direktzahlungsobergrenzen und der Abschwächung der Abstufung nach Fläche profitierten primär grossflächige Betriebe und reiche Bauern, so lautet der Vorwurf. Deshalb verlange man nun eine Plafonierung der Versorgungssicherheitsbeiträge bei 30 Hektaren (siehe Kasten). Die Neuverteilung der Beiträge – sie machen rund 40 Prozent der gesamten Direktzahlungen aus – käme gemäss Berechnungen der KV zwei Drittel der Schweizer Bauern zugute, nämlich all jenen mit einer Fläche unter 30 Hektaren.

Weder «wachsen» noch «weichen»

Ziel des Vorstosses ist gemäss Fuhrer, den Trend «wachse oder weiche» zu durchbrechen, der weltweit zu einer Industrialisierung der Landwirtschaft führt. Der Schweiz drohe mit der Abnahme der Betriebszahl ein Verlust an Versorgungssicherheit. Sie brauche eine vielfältige, bodengebundene und flexible Landwirtschaft. «Grosse spezialisierte Betriebe verlieren ihre Anpassungsfähigkeit und können nur schlecht auf veränderte Anforderungen reagieren.» Dazu zählt Fuhrer auch die jüngst erhöhten ökologischen Anforderungen. «Die Schweizer Landwirtschaft muss weg von der Wachstumslogik hin zu mehr Wertschöpfung und Qualität.» Dafür ist der Betrieb Obereichi ein gutes Beispiel: Auf lediglich 6,5 Hektaren erwirtschaften Christine Stämpfli und Ruedi Schüpbach ein Einkommen, das für beide als Haupterwerb ausreicht. Hauptstandbein sind die 50 Aren Kräuter, die Hochstammobstbäume und die 10 Aren Erdbeeren, die allesamt getrocknet verkauft werden.

Auch das BLW sieht für kleinere Betriebe eine Zukunft

Mit ihren politischen Forderungen steht die KV nicht allein: Auf internationaler Ebene empfehlen sowohl der Weltagrarbericht als auch die Unctad, die UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung, ein Umdenken. «Weg von einer industriellen, energie- und ressourcenaufwändigen Produktion hin zu einer kleinräumigen organisierten und nachhaltigen Landwirtschaft», sagte Fuhrer.

Für das BLW seien auch kleinere, wertschöpfungsintensive Betriebe durchaus ein Zukunftsmodell, erklärt BLW-Direktor Bernard Lehmann im Interview mit Bioaktuell (siehe Seite 10). Neben den rohstoffproduzierenden Betrieben, seien auch für diejenigen mit einem hohen Direktvermarktungsanteil die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Bei der anstehenden SAK-Anpassung will Lehmann deshalb die negativen Auswirkungen für kleine Betriebe auffangen. Adrian Krebs

Weitere Artikel zu diesem Thema finden Sie in der neuesten Ausgabe im Magazin Bioaktuell.

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 19.03.2015

 

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