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Biomarktanteil wächst weiter

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Bio Suisse stellte anlässlich der Jahresmedienkonferenz die wichtigsten Zahlen zur Bioentwicklung in der Schweiz vor. Im Jahr 2022 ging der Umsatz im gesamten Lebensmittelmarkt zurück. Bio konnte allerdings zulegen und liegt neu bei einem Marktanteil von 11,2 Prozent.

Jahresmedienkonferenz 2023 von Bio Suisse mit Reto Thörig und Urs Brändli (v.l.n.r.): Mit dem neuen Label «Bio Cuisine» will der Verband nachhaltige Gastronomie sichtbar machen und den Anteil von Bio auf dem Teller weiter steigern. Foto: Screenshot

Bio Suisse Geschäftsführer Balz Strasser präsentiert die Zahlen zum vergangenen Jahr. Foto: Screenshot

«Bio Cuisine» ist dreistufig aufgebaut und zeichnet den Anteil an Bio- sowie Knospe-Produkten im Betrieb aus. Bio Suisse rechnet bis in drei Jahren mit 700 lizenzierten Betrieben. Foto: Screenshot

Der Umsatz ging leicht auf 3.8 Milliarden Franken zurück. Aktuell sind rund 7560 Betriebe Knospe-zertifiziert. Mit dem neuen Label «Bio Cuisine» bedient Bio Suisse neu ein grosses Bedürfnis nach Bioprodukten auch in der Gastronomie.

Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten griffen 2022 trotz steigender Lebenshaltungskosten und gedämpfter Stimmung (Energiekrise, Russlands Krieg in der Ukraine) oft zu Bioprodukten. Der Marktanteil lag 2022 bei 11,2 Prozent (2021: 10,9 Prozent). Das entspricht einem Volumen von 3.8 Milliarden Franken (2021: 4 Milliarden Franken).

Bio Suisse erklärt den Umsatzrückgang mit dem Wegfall der coronabedingten Sondereffekte, die den Umsatz stark ansteigen liessen. 2019, vor Corona, lag der Umsatz bei 3.2 Milliarden Franken. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 200 Millionen Franken folgt der Bioumsatz dem langfristigen Positiv-Trend. «Bio wächst kontinuierlich weiter», sagt Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse. Der Pro-Kopf-Konsum lag mit 439 Franken leicht unter jenem von 2020.

Strukturwandel im Handel
Die Entwicklung in den Handelskanälen ist uneinheitlich. Während die Biomarktführerin Coop einen leichten Rückgang verzeichnete (-3,6 Prozent), konnte die Migros ihr Biowachstum moderat fortsetzen (+0,9 Prozent). Die grössten Veränderungen fanden beim Biofachhandel (-14,5 Prozent) und der Direktvermarktung (-16,5 Prozent) statt.

Selbst bei den Discountern wurden sowohl steigende als auch sinkende Wachstumszahlen realisiert. Aber auch hier lag der Umsatz in allen Handelskanälen über dem Niveau von 2019. Trotzdem bestätigt sich die wachsende Bedeutung des Detailhandels für die erfolgreiche Entwicklung von Bio. Ohne die starken Partnerschaften seit vielen Jahren mit Coop und neu auch der Migros stünde Bio in der Schweiz nicht auf dem Niveau von heute.

Talsohle der Umstellerwelle
Aktuell arbeiten rund 7560 Landwirtschaftsbetriebe nach den Richtlinien von Bio Suisse, die 187 090 Hektaren Landwirtschaftsfläche bearbeiten (+10 030 Hektaren im Vergleich zu 2022). Die meisten Neu-Umstellungen stammen aus den Kantonen Bern (+35 Biohöfe), Zürich (+28 Biohöfe) und Waadt (+23 Biohöfe). Mit 64,3 Prozent hat der Kanton Graubünden unangefochten den grössten Anteil Biobetriebe. Bern bleibt mit total 1381 Betrieben der Kanton mit den meisten Biohöfen.

Schweizweit tragen 17,3 Prozent der Bauernhöfe die Bio Suisse Knospe (+0,5 Prozent). Mit netto 57 zusätzlichen Betrieben lag der Zuwachs deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+23 Biohöfe). Erstmals seit mehreren Jahren sucht Bio Suisse wieder aktiv Produzentinnen und Produzenten, die an der Umstellung auf Bio interessiert sind.

Vor allem Ackerkulturen sind sehr gefragt. «Wir haben eine Ackerbauoffensive geplant und suchen 15 000 Hektaren Ackerland zusätzlich, die bis 2027 auf Bio umgestellt werden. Das entspricht rund 500 neuen Biohöfen in den nächsten fünf Jahren», erklärt Balz Strasser, Geschäftsführer Bio Suisse.

Markt treibt Ökologisierung voran
Vor wenigen Wochen hat der Nationalrat die AP22+ verabschiedet. Bemühungen, die Agrarpolitik nachhaltiger zu gestalten, fanden dort keinen Platz. Dabei erfordern die Probleme ein rasches, konsequentes Handeln, allen voran der fortschreitende Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt. Bio bietet hier durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Kunstdünger erprobte und nachweislich wirksame Lösungen zum Schutz der natürlichen Ressourcen.

Und auch das Tierwohl gehört zu den Grundsätzen von Bio. Bis 2030 liegt die Agrarpolitik auf Eis. Umso wichtiger ist es, dass die Partner im Markt mit der Ökologisierung des Ernährungssystems vorwärtsmachen. Urs Brändli erklärt, wie das gelingen kann: «Unsere Umfragen zeigen: Nachhaltiger Konsum ist ein wichtiges Bedürfnis der Menschen in der Schweiz. Die Bioprodukte bieten hier einen echten Mehrwert.» Jeder Griff ins Bioregal sei ein Beitrag, die drängenden Probleme zu lösen.

Nachhaltige Gastronomie sichtbar machen
Anlässlich der Jahresmedienkonferenz stellte Bio Suisse auch «Bio Cuisine» vor. Mit dem neuen Label will der Verband nachhaltige Gastronomie sichtbar machen und den Anteil von Bio auf dem Teller weiter steigern. Dahinter steht ein Modell, das sich an den Gegebenheiten und Bedürfnissen der Gastronomie orientiert.

«Bio Cuisine» ist dreistufig aufgebaut und zeichnet den Anteil an Bio- sowie Knospe-Produkten im Betrieb aus. Bio Suisse rechnet bis in drei Jahren mit 700 lizenzierten Betrieben und einem zusätzlichen Umsatz für den gesamten Biomarkt von rund 120 Millionen Franken.

Quelle: Medienmitteilung von Bio Suisse zur Jahresmedienkonferenz vom 4. April 2023

Weiterführende Informationen

Bio in Zahlen (Bio Suisse Website)
Bildungsangebot Bio Cuisine (Rubrik Bildung)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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