Um die Mehrleistung der Biobetriebe abzugelten, fordern die Biomilchorganisationen eine kostendeckende Produzentenpreiserhöhung per 1. Januar 2022. Abnehmer und Lieferanten sind nun aufgefordert, die effektiven Lieferkonditionen auszuhandeln, teilt Bio Suisse per Medienmitteilung mit.
Weniger neue Knospe-Milchbetriebe im Jahr 2022
Um die Mehrwerte der Bio-Milch ab 2022 wirkungsvoll zu kommunizieren haben die Biomilchorganisationen beschlossen, den Marketing-Beitrag für Bio-Milch von 0.2 Rp/kg zu verdoppeln. Der zusätzliche Beitrag soll nächstes Jahr dafür verwendet werden, die Konsumentinnen und Konsumentenüber die neuen Richtlinien aufzuklären und den zusätzlichen Nutzen aufzuzeigen.
2022 werden deutlich weniger neue Knospe-Betriebe zum ersten Mal Biomilch abliefern als zwischen 2019 und 2021. Die Zugänge werden schätzungsweise die Abgänge kompensieren. Bio Suisse erwartet daher nächstes Jahr nur ein geringes Produktionswachstum. Die Nachfrage nach Biomilchprodukten, insbesondere Biokäse, ist nach wie vor hoch und dürfte 2022 weiterwachsen.
Umsetzung von «Milch aus Gras»
Ab 1. Januar 2022 dürfen Knospe-Bäuerinnen und -Bauern ihre Kühe und Rinder nun nur noch mit 100 Prozent Schweizer Knospe-Futter füttern. Ebenfalls auf den 1. Januar 2022 wird die maximale Kraftfuttergabe von zehn auf fünf Prozent gesenkt. Zudem wurden die Richtlinien beim Zukauf von konventionellen Tieren weiter eingeschränkt. Es dürfen keine konventionellen Tiere mehr zugekauft werden – ausgenommen sind ProSpecieRara-Rassen. Die neuen Richtlinien von Bio Suisse setzen so das Versprechen «Milch aus Gras» konsequent um.
Quelle: Medienmitteilung von Bio Suisse vom 3. November 2021