Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben hat am 2. Juli 2020 eine Anhörung zur Agrarpolitik durchgeführt. Gleichzeitig hat die WAK-S die hängigen Initiativen «Trinkwasser» und «Schweiz ohne synthetische Pestizide» behandelt und wichtige Entscheidungen zur parlamentarischen Initiative «Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» getroffen.
Probleme der Schweizer Landwirtschaft erlauben kein zögerliches Handeln
Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse, sagt: «Für eine planbare Weiterentwicklung der Betriebe sind verantwortungsvolle, wegweisende Entscheide des Parlaments wichtig. Die Probleme mit Pestiziden, Nährstoffüberschüssen und Kraftfutterimporten sind bekannt und zu lösen. Zögert das Parlament, riskiert es, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit den hängigen Initiativen die Notbremse ziehen.»
Der Verband der Biobäuerinnen und -bauern hätte einen indirekten Gegenentwurf bevorzugt. Nun unterstützt Bio Suisse notgedrungen den riskanten und steinigen Weg über die Agrarpolitik und die parlamentarische Initiative. Die Parolenfassung des Verbandes zu den Initiativen ist noch offen. Sie findet statt, sobald die Ergebnisse des parlamentarischen Prozesses vorliegen.
Green Deal: EU im Vorwärtsgang, Schweizer Politik gefordert
Die biologische Landwirtschaft kann einen wichtigen Beitrag zur Lösung der ökologischen Probleme leisten. Dies anerkennt und fördert die EU mit der neuen Strategie «Vom Hof auf den Tisch» im Rahmen vom Green Deal der EU. Die Schweiz gerät in Zugzwang: Die EU-Produkte werden ökologischer und tierfreundlicher und damit zieht ein zentrales Argument für den Konsum von Schweizer Produkten immer weniger.
Eine Verzögerung und Verwässerung der Agrarpolitik ist darum keine Option. Es gilt, jetzt die Verbesserungen der Agrarpolitik schnellstens zu verankern. Gleichzeitig sollten auch die Absatzförderung und die Forschung auf die nachhaltiger werdende Landwirtschaft ausgerichtet werden – als Bestandteil vom längst überfälligen «Swiss Green Deal».
Medienmitteilung von Bio Suisse vom 2. Juli 2020
Weiterführende Informationen
Botschaft Agrarpolitik 2022+: Mehr Bio wagen – bei Produktion, Forschung, Konsum (Webseite Bio Suisse)