Fragestellung (Modul 6)
Sensorische Untersuchung der Bioschweinefleischprodukte
Die von der Industrie geforderten Qualitätskriterien bezüglich der fütterungsbedingten Fettsäurezusammensetzung werden mit der Nachfrage der Endkonsumenten und -konsumentinnen begründet. Inwiefern verarbeitete Produkte aus einer 100%-Biofütterung von den Konsumentinnen und Konsumenten akzeptiert und entsprechend abgesetzt werden können, hängt vor allem von den sensorischen Eigenschaften der Produkte ab. Ob die aktuell angewendeten Qualitätskriterien wirklich mit der Akzeptanz der Konsumenten und Konsumentinnen begründbar sind oder ob diese angepasst werden könnten, wurde mit systematischen Sensorik- und Verbrauchertests überprüft.
Neben den sensorischen Eigenschaften eines Produkts hat auch das Labeling einen Einfluss auf die Kaufentscheidung von Konsumentinnen und Konsumenten. Studien haben gezeigt, dass wenn die Differenz zwischen erwarteter (zum Beispiel aufgrund eines Labels) und erfahrener (zum Beispiel aufgrund sensorischer Produktcharakteristika) Fleischqualität gering genug ist, der Konsument oder die Konsumentin basierend auf der erwarteten Qualitätseinschätzung Kaufentscheidungen trifft und die Wahrnehmung der erfahrenen Fleischqualität zum Positiven hin verändert werden kann.
Übersetzt in die Praxis würde dies bedeuten, dass geringe, auch negative Veränderungen in den sensorischen Charakteristika des Produkts keinen negativen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben, wenn die Konsumenten und Konsumentinnen die erwarteten Produktcharakteristika erfüllt sehen. Auch können ein charakteristischer Geschmack oder ernährungsphysiologische Produkteigenschaften mit einem Label ausgewiesen werden und so durch Diversifizierung zum wirtschaftlichen Erfolg eines Produktes beitragen.
Inwiefern sensorische Charakteristika und Produktinformationen einen Einfluss auf die Beliebtheit von Fleischprodukten aus 100%-Biofütterung haben, wurde daher mit diesem Modul untersucht.
Forschungsfragen
- Bestehen sensorische Unterschiede zwischen Schweinefleischprodukten, welche aus einer 95%-Biofütterung hergestellt werden im Vergleich zu Produkten, welche aus 100%-Biofütterung (Modul 2) hergestellt werden?
- Wie lassen sich die sensorischen Charakteristika ausgewählter Schweinefleischprodukte aus 100%-Biofütterung beschreiben?
- Haben hohe PUFA-Zahlen einen negativen Einfluss auf die Konsumentenakzeptanz von Schweinefleischprodukten (im Speziellen Wienerli und Salami)?
- Hat die Produktbeschreibung «aus biologischer Landwirtschaft» einen positiven Einfluss auf die Konsumentenakzeptanz von Schweinefleischprodukten (im Speziellen bei Salami)?
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 20.01.2021