Das FiBL und der Kanton Aargau präsentierten zum Abschluss des Projekts Bio KMU Aargau an einem Medienanlass an der Berufsschule Aarau Erkenntnisse des Aktionsplans zur Stärkung der Biobranche im Kanton Aargau. Um dessen Umsetzung besser zu beurteilen, wurden durch eine externe Fachperson des Kantons zwei Monitoring-Berichte erstellt, mit folgenden Schlussfolgerungen:
- Die Steigerung der Wertschöpfung im Aargauer Biomarkt ist als langfristiges Ziel weiter zu verfolgen. Im Rahmen des Bio-Aktionsplan Aargau 2021 wurden die Grundlagen dazu erarbeitet und die Potenziale analysiert. Von grosser Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Förderung von Biokomponenten in der Gemeinschaftsverpflegung sowie die Vereinfachung der Logistik zwischen Produktion und Handel.
- Umstellbetriebe orientieren sich stark am Markt. Das Informations- und Weiterbildungsangebot zu den Themen Marktentwicklung und Produktionstechnik muss bedürfnisgerecht weiterentwickelt werden.
- Die handwerkliche Verarbeitung von Bioprodukten ist ein zentrales Element bei der Absatzförderung. Die Bildungsangebote für Verarbeiterinnen und Verarbeiter fördern die Kreativität und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Know-hows.
- Eine am FiBL angesiedelte Geschäftsstelle sorgt für die Weiterführung der Arbeiten und für den weiteren Austausch zwischen Produktion, Verarbeitung und Handel.
Projekt Bio KMU Aargau erfolgreich abgeschlossen
«Dass dieser Abschlussanlass an der Berufsschule Aarau stattfindet ist kein Zufall», erklärte Robert Obrist, Leiter des FiBL-Departements für Beratung, Bildung & Kommunikation, anlässlich einer Online-Medienkonferenz. «Zu Beginn des Projekts luden wir unter dem Titel 'Biomärkte bieten Chancen für Aargauer KMUs!' auf den Gutsbetrieb der Familie Huber beim Schloss Wildegg ein. Den Bio-Aktionsplan 2021 stellten wir 2018 beim Biobäcker Marco Monaco-Oesch in Aarau vor. Nach den Produzentinnen und Produzenten waren die Verarbeiterinnen und Verarbeiter von Rohstoffen an der Reihe. Jetzt sind wir hier an der grössten Berufsfachschule des Kantons, wo unter anderem auch Köchinnen und Köche ihr berufliches Rüstzeug erhalten. Somit ist die gesamte Wertschöpfungskette vertreten, was auch ein wesentliches Merkmal des Projekts SME Organics widerspiegelt.»
Im Jahr 2016 wurde das Projekt Bio KMU Aargau ins Leben gerufen. Hintergrund war die kontinuierlich steigende Nachfrage nach biologisch produzierten Nahrungsmitteln in der Schweiz. In einer ersten Projektphase erarbeitete das FiBL mit dem Kanton Aargau und unter Einbezug von Akteurinnen und Akteure wie dem Seco, der Bio Suisse und der Bio Suisse Mitgliedorganisation BioAargau einen Aktionsplan für die kantonale Biobranche, der im Juni 2018 vorgestellt wurde und Ziele bis 2021 beinhaltet.
Mehr Wertschöpfung mit regionalen Produkten
Das Projekt Bio KMU Aargau strebt die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Biobranche im Kanton Aargau an. Es ist ein Teilprojekt des Projekts SME Organics, welches im Rahmen des Interreg-Programms der EU gefördert wurde. Im Mai 2020 wurde das Projekt nach vierjähriger Laufzeit abgeschlossen.
SME Organics ist ein europäisches Projekt zur Förderung der Biobranche auf regionaler Ebene. Es wurde von verschiedenen Projektpartnern aus sieben europäischen Regionen bearbeitet. Ziel des Projektes war die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung von kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) in der Biobranche, von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zu Handel und Vermarktung von biologischen Produkten. Zu den Zielen gehört es, bestehende Marktpotenzial zu nutzen und neue regionale und nationale Absatzkanäle zu erschliessen.
Quelle: FiBL-Medienmitteilung vom 19. November 2020
Weiterführende Informationen
Tele M1: Interview mit Robert Obrist (Webseite Tele M1)
Bio KMU Aarau (Projektwebseite)
Bio-Aktionsplan Aargau 2021 (PDF auf der Projektwebseite)
Projekt SME Organics (FiBL-Webseite)